September - ein besonderer Monat!

Zwischen der allmählich erlöschenden Kraft des Sommers und der herbstlichen Reife gehört der September zu einem besonderen Monat.

Die Nächte werden zunehmend kühler, dafür erleben wir aber auch noch sonnige Tage mit warmen Farben. Am 22. September beginnt der kalendarische Herbst.

Die Vegetationsperiode geht zu Ende und viele Wildfrüchte laden zu einem kleinen Snack ein. Allen voran sind es die Brombeeren, die nach einer Sammelaktion zu einer schmackhaften Marmelade verarbeitet werden können.

Aber auch die Holunderfrüchte eignen sich für verschiedene Zubereitungen.  Doch Vorsicht: Unreife Früchte enthalten ebenso wie die Blätter und die Rinde den Giftstoff Sambunigrin. Der Genuss kann zu Erbrechen, leichten Krämpfen und Durchfall führen. Reife Früchte sind zwar weitgehend Sambunigrin-frei, bei empfindlichen Menschen löst der Rohverzehr dennoch Übelkeit aus. Erst Erhitzen über 80 Grad Celsius zerstört das Sambunigrin und andere unbekömmliche Stoffe.

Wespen und Hornissen sind nochmal vermehrt zu sehen, bevor der Insektenstaat Ende des Monats abstirbt und nur die Königin den Winter überlebt.

Ab Mitte September kämpfen die Rothirschmännchen um die Herrschaft im Rudel. Wer am lautesten röhrt, hat schon viele Rivalen ausgeschaltet und mächtig in der Gunst der Damen gewonnen. Nicht jeder von uns kann dieses Naturschauspiel in der freien Natur genießen, denn die Brunftplätze sind nicht öffentlich bekannt. In zahlreichen Wildparks können Sie aber die Brunft der Hirsche live erleben.

Tipp: 

Die Hirschbrunft im Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße in Silz  mit der ganzen Familie erleben!

Sie machen Urlaub an der Ostsee? Dann besuchen Sie die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und erleben Sie die Hirschbrunft in den Dünen des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft rund um den Darßer Leuchtturm. Vom Rundweg durch das Wald-/Dünengebiet können Sie am Tag die Hirschbrunft live erleben.

Auch in diesem Monat blühen noch Pflanzen. An Böschungen und auf feuchten Wiesen im Lautertal zeigt sich ab Mitte September die Herbstzeitlose mit ihren krokusartigen Blüten. Herbstzeitlose haben einen umgekehrten Rhythmus: Im September bis Oktober blühen sie hellrosa.

Ihre auffälligen, tulpenartigen Blätter erscheinen im Frühjahr in den Wiesen und verwirren den Unkundigen. Gelegentlich werden die Blätter im Frühjahr für Bärlauch gehalten, da sie auch in Auwäldern zusammen mit ihm vorkommt. Der Verzehr führt zu schweren Vergiftungen, auch mit tödlichem Verlauf. 60g frische Blätter können einen 80kg schweren Menschen töten. Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) enthält in allen Pflanzenteilen das hochgiftige Colchicin.

Die Blüten der Herbstzeitlose lassen sich ziemlich leicht als solche erkennen.

Diese leichte Erkennbarkeit trifft aber nicht auf die Blätter der Herbstzeitlose zu. Erschwerend kommt hinzu, dass man – anders als bei vielen anderen Pflanzen – bei der Herbstzeitlose die Blätter und die Blüten nie gleichzeitig sieht.

Im Herbst sieht man die Blüten – aber ohne Blätter, wogegen man im Frühjahr bis Frühsommer die Blätter sieht – aber stets ohne Blüten.

Die Natur kommt nochmal mächtig in Bewegung

Millionen Zugvögel packen ihre Koffer und sind unterwegs Richtung Süden. "An Mariä Geburt (8. September) ziehen die Schwalben furt", sagt das Sprichwort und bezieht sich auf das plötzliche Verschwinden der Rauchschwalben, die noch tags zuvor in Schwärmen auf den Drähten schwatzten. 

Das Braunkehlchen, Vogel des Jahres 2023, ist bei uns wieder vereinzelt zu beobachten.

Im Stockborner und Rodenbacher Bruch nächtigen im Schilf tausende von Staren. Kurz vor der Dämmerung sammeln sie sich auf den Strommasten und -drähten und zeigen, bevor sie ins Schilf einfallen, eine wundervoll choreografierte Flugschau!

Vor allem an der Küste ist jetzt Hochbetrieb und Millionen von Watvögeln, von ihren skandinavischen Brutgebieten kommend, machen jetzt Station im Wattenmeer, um sich die entsprechenden Energiereserven für ihren langen Weiterflug nach Afrika anzufressen.

 

Text und Fotos: Ingo Stiegemeyer

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Konfitüre, Fruchtwein und Likör – Tipps für natürlichen Genuss

Brombeeren schmecken nicht nur gut, sie sind auch gesund und vitaminreich, enthalten Kalzium und Magnesium. Bei den Sammelfrüchten bringt jedes der Teilfrüchtchen einen kleinen Kern mit. Konfitüre oder Gelee lautet daher die erste Frage, mit Kernen oder ohne?

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Holunderbeersaft, Gelees und Marmeladen

Der Schwarze Holunder ist einer unserer vielseitigsten Wildsträucher. In der Volksmedizin früherer Zeiten spielte er eine große Rolle, er ersetzte praktisch die Apotheke. Die Blüten wirken schweißtreibend, die Früchte haben eine leicht abführende Wirkung.

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